An die eigenen körperlichen und psychischen Grenzen zu stoßen, verändert unsere Sicht auf die Realität. Was für uns im Alltag ganz selbstverständlich ist – essen, wann und so viel wir möchten, Licht per Knopfdruck, fließend Wasser und Körperpflege gleich im Zimmer nebenan – fehlt im Überlebenstraining. Hier herrscht Minimalismus.
Alles andere als komfortabel, dafür überlebensnotwendig war das Training für die beiden BVJ-Klassen. In der Woche von 02.10-09.10.2020 waren die Schülerinnen und Schüler einmal wirklich der wilden Natur und extremen Wetterverhältnissen ausgesetzt. Aber auch, wenn der Extremfall nie eintritt, kann ein Survival Training mehr als ein Abenteuer sein, vielmehr eine heilsame Konfrontation mit Ihren größten Ängsten. Eine Reise zu sich selbst.
Durch das meist schrittweise Weglassen von allem Überflüssigen lernen die Schülerinnen und Schüler größtmögliche Unabhängigkeit, geistige Flexibilität, Kreativität und Improvisationsfähigkeit, um fehlende Ausrüstung und Hilfsmittel auszugleichen. Das schärft nicht zuletzt den Blick auf den Alltag, wenn sie nach dem Überlebenstraining wieder in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren.
Im Projekt Überleben lernen die Schülerinnen und Schüler folgende Fähigkeiten:
- Bushcraft Techniken wie das Bauen von Notunterkünften
- Identifizieren und Verarbeiten essbarer Wildpflanzen
- Verwerten tierischer Notnahrung
- Finden und Aufbereiten von Wasser
- Navigation anhand natürlicher Orientierungshilfen und Karten lesen
- Sicheres Überwinden von Hindernissen wie unzugängliches Terrain oder Gewässer
- Survival Psychologie für Verhalten in Notsituationen und Motivationsstrategien
- Survival Medizin für improvisierte Maßnahmen mit Heilpflanzen und erster Hilfe